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Polizeiliche Kriminalstatistik 2022
PKS 2022: Anstieg der Gesamtkriminalität im Städtedreieck
Nach den extrem gesunkenen Fallzahlen aus den beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 hat die Anzahl der registrierten Straftaten wieder zugenommen.

„Die extrem gesunkenen Fallzahlen der letzten beiden Jahre treffen für 2022 nicht mehr zu“, fasste Polizeipräsident Markus Röhrl zu Beginn der Pressekonferenz Kriminalstatistik am vergangenen Dienstag, 21.02.2023, die Entwicklung der registrierten Straftaten in den Städten Wuppertal, Remscheid und Solingen zusammen.

Die Fallzahlen der Gesamtkriminalität im Präsidialbereich lagen im Jahr 2022 bei 51.026 Fällen und damit 14,1 % über den Zahlen des Vorjahres. Diese Steigerung liegt im Landestrend und ist damit verglichen nur geringfügig höher.

Der Behördenleiter vermutet einen Zusammenhang mit der Pandemie: „Bei Deliktsfeldern, die sich im öffentlichen Raum abspielen, hatten wir in den Jahren 2020 und 2021 die niedrigsten Fallzahlen jemals.“ Nach den Öffnungen im Frühjahr 2022 „sind die Zahlen der insgesamt registrierten Straftaten im Vergleich mit dem Jahr 2021 deutlich angestiegen und übertreffen teilweise sogar die Deliktszahlen der Jahre 2018 und 2019“.

„Was ein Lichtblick ist, ist die Aufklärungsquote von 53,8 %. Das können wir uns auf die Erfolgsfahne schreiben“, resümierte der Behördenleiter.

Kinder- und Jugendkriminalität

Eine bedenkliche Entwicklung zeigt sich im Bereich der durch Kinder und Jugendliche begangenen Kriminalität. Die Zahl der durch diese Tätergruppe begangenen Straftaten ist ganz erheblich angestiegen, zum Teil ist sie sogar höher als 2018/2019. Im Jahr 2022 wurden 1.048 tatverdächtige Kinder (2021: 607) und 2.039 tatverdächtige Jugendliche (2021: 1.418) festgestellt. Die Aufgliederung nach Altersgruppen zeigt hier einen Anteil von ungefähr 15 % an der Gesamtzahl.

Zurückzuführen sei diese Tendenz auf Defizite in der sozialen Entwicklung, erklärte Röhrl. Denn durch Schulschließungen und den Ausfall von Freizeitaktivitäten hätten Kinder und Jugendliche weniger Möglichkeiten zu sozialen Interaktionen gehabt.

Schwerpunktthema Betrug

Vermögensdelikte sind insgesamt gestiegen. Bei der Zahl von Betrugsdelikten ist im Vergleich zum Vorjahr (6.725 Fälle) in 2022 (7.598 Fälle) ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen. Da die physische Geschäftswelt zurückgeht und sich vieles weiter ins Internet verlagert, sind Straftaten die via Internet verübt werden, ebenfalls angestiegen.

Eine ganz perfide Masche seien Betrugsdelikte zum Nachteil älterer Menschen, stellte der Polizeipräsident fest. Hierzu zählen der sogenannte Enkeltrick, der Messenger-Betrug (z.B. über WhatsApp) oder die Masche der „Falschen Polizeibeamten“. 75 vollendete Taten wurden 2022 verzeichnet. Versuchte Taten sind in diesem Bereich allerdings um ein Vielfaches höher.

Hierbei sprach Polizeipräsident Markus Röhrl einen Dank an die Medien aus. Die wiederholte und häufige Präsenz kriminalpräventiver Themen sei überaus wichtig und helfe, die Menschen aufzuklären und Straftaten zu verhindern.

Wohnungseinbruch

Angestiegen - im Vergleich zu den beiden Vorjahren - sind auch die Zahlen des Wohnungseinbruchs. Dennoch: Im 10-Jahres-Vergleich liegen in diesem Bereich jedoch historisch niedrige Werte vor.

(Fallzahlen: 2022: 662, 2021: 536)

Intensive Beratungen seitens der Kriminalprävention, bessere mechanische Hilfsmittel zum Einbruchschutz und die Bereitschaft für Investition in Einbruchsicherung sind Gründe für diese positiven Zahlen.

Die detaillierte Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2022 sowie die Zahlen der vergangenen Jahre finden Sie im Downloadbereich auf der rechten Seite.

 

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