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Jugendliche für Umgang mit Alkohol sensibilisieren
Zusammenarbeit zwischen Polizei, Caritas und weiteren Organisationen
PLZ
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Polizei Kleve
Polizei Kleve

Fünf Stationen sind an diesem Freitagmorgen in der Sporthalle des Förderzentrums Kleve aufgebaut. Doch wer denkt, dass nun Medizinball, Sprungseil und Turnmatte auf die Jugendlichen warten, der irrt. Zwar wird es beim Parcours auch zu einem Wettkampf zwischen den verschiedenen Gruppen kommen, doch bei der abschließenden Siegerehrung wird niemand als Verlierer hervorgehen.

Parcours sorgt für Abwechslung im Schulalltag

Der interaktive Parcours zum Thema Alkoholkonsum und -missbrauch soll die Jugendlichen für den Umgang mit Alkohol sensibilisieren. Ziel ist es, sie zu bestärken, sich gegen den Konsum von Alkohol zu entscheiden und ihnen zu vermitteln, welche gesundheitlichen, rechtlichen, sowie sozialen Gefahren andernfalls lauern. Teil des Hindernislaufs der anderen Art ist die Station von Kriminalhauptkommissarin Sabine Leiting von der Kriminalprävention der Polizei im Kreis Kleve. Nach einer Videosequenz, die zeigt wie eine Party eines 15-jährigen, mit unerlaubtem, exzessivem Alkoholkonsum aus den Rudern gerät, werden hier die rechtlichen Konsequenzen aufgezeigt, die hinter dem Missbrauch von Alkohol stehen können. Und sie bemerkt, dass die Jugendlichen das Thema sehr gut annehmen. "Gerade wenn es um die Info geht, dass bei Fahranfängern die 00,00 Promillegrenze gilt und dass z.B. Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss, etwa mit dem Mofa, schon jetzt zu einer späteren Führerscheinsperre führen können, da werden die Jugendlichen schnell hellhörig. Dieser Konsequenz sind sie sich meist nicht bewusst", sagt Sabine Leiting.

Neben ihr als Polizeibeamtin ist auch Jennifer Dellnitz, von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Caritas Kleve vor Ort. Sie erarbeitet mit den Schülerinnen und Schülern eine Pro- und Contra-Liste für den Alkohol-Konsum, wobei schnell deutlich wird, dass viele "Pros" auch einen Haken haben. Malte Simon von der "Gemeinschaftsinitiative NRW - Sucht hat immer eine Geschichte" empfängt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der "Flirtstation". "Wir möchten an dieser Station darstellen, dass auch beim Kennenlernen Alkohol oftmals eine Rolle spielt. Viele Menschen werden durch den Konsum von Alkohol offener, redseliger und können oftmals nicht mehr einschätzen, wann sie zu aufdringlich werden oder ihrem Gegenüber zu nahekommen".

Rauschbrille zeigt auf wie sich der körperliche Zustand verändert

An Station fünf wird es dann im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich. Dort wird die Frage gestellt: Wie verändert Alkohol deine Reaktionen? Die Antwort darauf können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Aufsetzen einer Rauschbrille nach einigen Minuten selbst geben. Durch die besondere Sehhilfe wird verdeutlich, welche Auswirkungen ein Promillewert von 0,8 oder 1,2 auf das Sichtfeld hat. Allein durch das Tragen der Brille fällt es bereits schwer, das Schloss einer Haustür zu öffnen oder aus dem Portemonnaie den richtigen Betrag an Spielgeld herauszugeben.

Ein erfolgreicher Tag: Der Blick ist geschärft

Mit der Rauschbrille endet der Parcours. Doch man merkt bei der Abschlussbesprechung sowie der Siegerehrung, dass die Jugendlichen das Thema Alkohol weiter beschäftigt und der Parcours Eindruck hinterlassen hat. Für KHKin Sabine Leiting und Jennifer Dellnitz war der Tag ein voller Erfolg, steht für die beiden doch fest, dass man beim Thema legale/illegale Drogen, "nicht der Feuerlöscher sein will, sondern man frühzeitig agieren muss".

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